KUNTSMÄRCHEN
Geschichten vom Schmetterling der lächelte

 

Das Lächeln des Schmetterlings

Einst lebte eine große Zauberin. Es war keine böse Zauberin doch war sie sehr launisch, mal freundlich und dann auch wieder zornig oder auch sehr traurig. Jedesmal wenn sie auf ihrem hohen Berg auf dem sie lebte, wütend wurde bebte die Erde und wenn sie sehr traurig war regnete es und es wollte nicht mehr aufhören, sodass die Menschen und die Tiere Angst bekamen die Welt ginge unter.

Die Bären fragten die wilden Pferde, die Pferde fragten die weissen Wölfe und die Wölfe die stolzen Adler was sie tun könnten, damit nicht immer und immer wieder ihr Königreich durch das Beben erschüttert und durch den vielen Regen überschwemmt würde.

Sie beriefen eine große Versammlung von allen Tieren des Waldes, von den Tieren der bunten Wiesen und den Tieren des grünen Wassers und von den Tieren der blauen Lüfte um eine Lösung zu finden.
Der zottige Bär war der Meinung die Zauberin sei zornig weil sie schlecht geschlafen hätte, was der Wolf verneinte. Nein, sprach er, die Zauberin esse gerne Kohl von ihrem Felde und dieser liege ihr schwer im Magen sagte der Wolf. Und so diskutierten sie stundenlang, ob das eine oder das andere die große Zauberin so übellaunig oder auch traurig werden ließe.
Es wurde Mitternacht und sie kamen immer noch zu keinem Ergebnis. Am frühen Morgen dann, als die Sonne hell am Firmament aufging kam ein Schmetterling angeflogen. Er hatte ein wunderschönes blaues Kleid an, das schimmerte herrlich im Licht der Sonne. Alle Tiere schauten voll Bewunderung zu diesem herrlichen Wesen. Es wurde sehr still, der Schmetterling setzte sich auf eine weisse Blüte und sprach zu den Tieren.

„Ich weiss, warum unsere großer Zauberin so übellaunig und traurig ist und ich weiss auch wie wir das ändern können. Unserer große Zauberin fehlt etwas. Alle Tiere staunten, was sollte der großen Zauberin schon fehlen, sie konnte sich doch alles herzaubern was sie wollte.
Ja, sagte der blaue Schmetterling, sie kann alles zaubern nur eines kann sie nicht. Sie hat niemand der liebevoll zu ihr ist. Alle bewundern sie oder fürchten sie, aber keiner schenkt ihr ein Lächeln. Und deshalb ist sie mal zornig, mal traurig und dann bebt die Erde oder es hört gar nicht mehr auf zu regnen, so dass unsere Erdhäuser überschwemmt werden.

Das was der Schmetterling sagte, klang für alle sehr überzeugend. Ja, sagten sie, Du hast recht, doch was können wir tun fragten sie sich. Es ist ganz einfach sagte der Schmetterling, ich mache es euch vor.

Der Schmetterling flog nun zum Berg der großen Zauberin. Er sah die große Zauberin auf ihrem Zauberstuhl sitzen mit ihrem Zauberbuch in der Hand. Der Schmetterling flog zu ihr hin, umflatterte sie immer wieder bis sie aufblickte. Zuerst wollte sie unwirsch werden weil er sie störte beim Lesen ihres Zauberbuches. Doch der Schmetterling ließ sich nicht beirren und schenkte ihr sein schönstes Lächeln. Erstaunt schaute die große Zauberin auf, das hatte sie noch nie gesehen, einen Schmetterling der lächelte. Sie rieb sich die Augen, tatsächlich, der Schmetterling lächelte sie an, sehr fein und sehr zart. Da wurde das Herz der großen Zauberin warm und immer noch wärmer, und so schenkte auch sie dem blauen Schmetterling ein Lächeln. Ihr Lächeln wurde immer breiter und größer. Sie wurde so glücklich, dass sie lachte und gleichzeitig zarte Tränen ihre Wangen runter liefen. Und aus diesem sonnigen Lächeln und aus ihren zarten Tränen entstand auf einmal ein wunderschöner Regenbogen.
Alle Menschen und Tiere staunten darüber und waren glücklich. Auch sie kamen zu der großen Zauberin und schenkten ihr ihr Lächeln. Es waren so viele die der großen Zauberin ihr Lächeln schenken wollten, dass diese nie wieder übellaunig oder traurig wurde und somit alle glücklich miteinander leben konnten, viele viele Jahre.

(c) by Roswitha Boneberger-Klett

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 








(Fotographie)